Lebensgefahr: Föhn in der vollen Badewanne
Wasser und Elektrizität ist eine Kombination, welche nicht sehr verträglich ist. Doch oft lesen wir falsche Informationen, welche unsere Sicht verändern können. Wenn der Föhn in die Badewanne fallen sollte, passiert erstmal nichts. Es gibt keinen Knall und es spritzen keine Funken, in der Realität läuft der Föhn einfach Unterwasser weiter. Gerade das macht es aber so gefährlich.
Selbst wenn keine Funken sprühen, fließt eine Stromstärke von bis zu 100 Milliampere (mA) im Badewasser. Das reicht aus, um einen Herzstillstand zu bekommen. Ab bereits 50 Milliampere (mA) ist es bereits für den Mensch lebensgefährlich. Hier besteht bereits das Risiko, Kammerflimmern oder einen Herzstillstand auszulösen.
So überträgt sich Strom auf Wasser
Jedes elektrische Gerät besitzt einen eigenen Stromkreislauf, auch ein Föhn. Dieser läuft von der Steckdose in den Föhn und wieder zurück in die Steckdose. Wenn der Föhn in die Badewanne fällt, wird der Stromkreislauf nicht unterbrochen, sondern es wird ein neuer erzeugt. Dieser Kreislauf besteht dann aus Steckdose, Föhn, Leitungswasser und Wannen-Abfluss. Somit steht das ganze Badewasser unter Strom.
Wie kommt es zu einem Stromschlag?
Wenn das nun elektrisierte Wasser berührt wird, schließt sich ein weiterer Stromkreis, in dem die Elektrizität durch den Körper fließt und über die Füße geerdet wird. In diesem Fall kann es zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod durch einen Stromschlag kommen. Deshalb ist es äußerst wichtig, dass Sie niemals ein elektrisches Gerät in der Nähe von Wasser oder auf nassen Oberflächen benutzen.
Kinder frühzeitig belehren
Schützen Sie sich und andere, indem Sie immer darauf achten, wo und wie Sie elektronische Geräte in der Nähe von Wasser verwenden. Vor allem Kinder sollten in jungem Alter nie alleine in das Badezimmer gelassen werden! Auch sollten Risiken, wie z.B. warum man den Föhn immer weg von Wasser benutzt, immer früh Kindern erklärt werden.
Am besten sollten alle Geräte mit Netzkabel weit weg von Wasser genutzt werden. Wasserdichte Geräte werden immer mit einer entsprechenden Klassifizierung bezeichnet.
Kann der FI-Schalter helfen?
Der FI-Schalter (Fehlerstromschutzschalter) wird ausgelöst, wenn eine Stromdifferenz im Stromkreislauf entsteht, z. B. wenn der laufende Föhn in die Badewanne fällt. Diese Absicherung kann leben retten. Dennoch ist man in Lebensgefahr, wenn der Föhn in die Badewanne fällt, da ein FI-Schalter auch defekt, zu spät auslösen oder auch in speziellen baulichen Szenarien gar nicht erst auslösen kann, wenn Strom bereits durch die Wanne fließt. In diesen Fällen kann bereits Kammerflimmern auftreten! Darum verlasse dich nie auf den FI-Schalter, dass dieser einen Stromunfall oder weitere Gefahren verhindert!
Unser Fazit
Sollte der Föhn in die Badewanne fallen, ist Vorsicht geboten! Es ist egal, dass keine Funken sprühen. Man sollte niemals in die Wanne fassen, um den Föhn aus dem Wasser wieder herauszuholen.
Es ist leicht zu glauben, dass die Kombination von Föhn und Badewanne nicht mehr als ein paar Funken verursacht, aber nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Selbst wenn bei der Verwendung eines elektronischen Geräts in der Nähe von Wasser keine Funken sprühen, fließen bei der Berührung immer noch bis zu 100 Milliampere (mA) Strom durch Ihren Körper. Genug Strom, dass man einen solchen Unfall nicht überlebt!